Auf einem Feldtag an der Lehr- und Forschungsstation Wilmersdorf der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) stand Hirse als vielversprechende Nutzpflanze im Fokus. LandwirtInnen, Verarbeitende und WissenschaftlerInnen tauschten sich über die Potenziale von Hirse für Tierfütterung, Ernährung und Klimaanpassung in der Landwirtschaft aus. Auf dem Versuchsfeld wurden 44 Hirsesorten vorgestellt, die sich in Wuchshöhe von 50 Zentimetern bis 2,5 Metern und in Farben von gelblich-grün bis braun-rot unterscheiden. Fachvorträge behandelten Sortenauswahl, Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz und Verarbeitung, während Teilnehmende Hirseprodukte wie Brei, Nudeln, Kekse und Salzstangen probieren konnten.

Hirse, eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt, erlebt ein Comeback. Sie ist glutenfrei, reich an Vitaminen und Mineralstoffen und zeichnet sich durch eine hohe Klimaresilienz aus. Mit ihrem geringem Wasserbedarf und ihrer Toleranz gegenüber Trockenperioden eignet sie sich ideal für den Anbau unter den sich ändernden Klimabedingungen. Zudem fördern ihre tiefreichenden Wurzeln die Bodenstruktur, und sie ist kaum anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 300 bis 500 Gramm jährlich, doch Produkte wie Hirseflocken, -milch oder -nudeln gewinnen im Bio-Fachhandel an Bedeutung. Ein regionales Beispiel ist die 2024 gegründete Spreewälder BioMühle, die mit fünf landwirtschaftlichen Betrieben und zwei Großhändlern kooperiert, um Hirse als Lebensmittel in Brandenburg zu etablieren.
Die Veranstaltung, organisiert von der HNEE, dem Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN), dem Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung (ILU) und dem Julius Kühn-Institut (JKI), zeigte, wie Hirse die regionale Landwirtschaft zukunftsfähig machen kann.
Lesen Sie auch
Die Platterbse hat enormes Potential für Landwirtschaft und Ernährung | Pugnalom
GoNina bietet KI-Lösung gegen Verschwendung von Lebensmitteln | Pugnalom
Entdecke mehr von Pugnalom
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

