Kourou, 31. Juli 2025 – Mit dem erfolgreichen Start des Satelliten MicroCarb am 26. Juli 2025 hat die britisch-französische Zusammenarbeit einen Meilenstein in der globalen Klimaforschung erreicht. An Bord einer Vega-C-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet, wird MicroCarb als Europas erster dedizierter Satellit zur Überwachung von Kohlendioxid (CO2) die Klimaüberwachung entscheidend voranbringen.
Der Satellit, entwickelt in Kooperation zwischen der britischen Weltraumbehörde und der französischen Raumfahrtagentur CNES, ermöglicht die präzise Kartierung städtischer CO2-Emissionen mit einer Auflösung von 2×2 Kilometern. Da Städte für über 70 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind, liefert MicroCarb entscheidende Daten zur Überwachung und Reduzierung dieser Emissionen. Zudem wird der Satellit natürliche Kohlenstoffsenken wie Wälder und Ozeane analysieren und die solarinduzierte Fluoreszenz von Pflanzen messen, um den Kohlenstoffkreislauf besser zu verstehen.
Eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung spielte RAL Space, das vom britischen Science and Technology Facilities Council betrieben wird. Das dort entworfene und getestete Pointing and Calibration System (PCS) des Satelliten ermöglicht präzise Messungen und die gezielte Ausrichtung auf bestimmte Regionen. Britische Teams waren zudem für die Endmontage, Integration und umfangreiche Tests des Satelliten verantwortlich, einschließlich Vibrations-, Stoß- und Thermovakuumtests, um die Widerstandsfähigkeit im Weltraum zu gewährleisten. Ergänzt wurde die Mission durch die Herstellung mehrschichtiger Isolierdecken, die den Satelliten vor extremen Temperaturen schützen.

MicroCarb, gefördert mit 15 Millionen Pfund von der britischen Weltraumbehörde, wird Teil einer internationalen Satellitenkonstellation zur Überwachung von Treibhausgasen. Die ersten Datenprodukte, die etwa ein Jahr nach dem Start erwartet werden, sollen transparente Einblicke in städtische Emissionen und die Effizienz natürlicher Kohlenstoffsenken liefern. Diese Erkenntnisse werden in internationale Klimabewertungen einfließen und künftige Erdbeobachtungsmissionen unterstützen.
Die Mission unterstreicht die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel und die führende Rolle der britischen Raumfahrtindustrie. Die gewonnenen Daten sollen Regierungen und Wissenschaftlern helfen, fundierte Entscheidungen zur Reduzierung von CO2-Emissionen zu treffen und die globale Klimapolitik zu stärken.
Quelle: UK Research and Innovation (UKRI)
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