Das Max Rubner-Institut (MRI) hat die Ergebnisse des ersten Moduls des Nationalen Ernährungsmonitorings (nemo) veröffentlicht. Zwischen September und November 2024 wurden 3.155 Personen im Alter von 18 bis 80 Jahren online zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Die Stichprobe war bevölkerungsrepräsentativ hinsichtlich Alter, Geschlecht, Schulbildung und Bundesland. Zwei Drittel der Befragten stuften ihren Gesundheitszustand als gut bis sehr gut ein, über die Hälfte gab ihren Kochkenntnissen eine gute bis sehr gute Note. Fast die Hälfte bezeichnete die eigene Ernährung als sehr oder eher gesund, zwölf Prozent als eher oder überhaupt nicht gesund.

Die Verzehrsdaten zeigen jedoch, dass die Ernährung oft nicht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entspricht, die fünf Portionen Obst und Gemüse täglich empfiehlt. Nur 35 Prozent der Befragten konsumierten täglich sowohl Obst als auch Gemüse, 60 Prozent aßen entweder Obst oder Gemüse täglich. Nur ein Viertel wusste, wie viele Portionen die DGE empfiehlt. Personen, die ihre Ernährung als gesund einschätzten, berichteten von hohem Obst- und Gemüsekonsum, während diejenigen mit weniger gesunder Ernährung angaben, viel Fleisch, Fertigprodukte und Süßes zu essen.
Knapp zwei Drittel der Befragten folgten einer Mischkost, ein Viertel bezeichnete sich als Flexitarier mit maximal zweimal wöchentlichem Fleischkonsum, vier Prozent ernährten sich vegetarisch und ein Prozent vegan. Die Verzehrsdaten ergaben jedoch, dass 75 Prozent häufiger als zweimal wöchentlich Fleisch konsumieren. Während 80 Prozent der Mischköstler ihre Ernährungsweise seit mindestens zehn Jahren praktizieren, taten dies nur 20 Prozent der Veganer.
Beim Einkauf waren Geschmack und Frische für über 90 Prozent entscheidend, zwei Drittel achteten auf Saisonalität, Preis, wenig Verpackung, tiergerechte Haltung und minimale Verarbeitung. Über die Hälfte bevorzugten Lebensmittel ohne Gentechnik, Zusatzstoffe, mit regionaler Herkunft oder niedrigem Gehalt an Zucker, Salz und Fett.
Die Daten werden derzeit vertieft analysiert. Parallel startet bald die Befragung von Eltern und Kindern (nemo kids/family) für die Altersgruppen ein bis 17 Jahre. Ein weiterer Studienteil von nemo Erwachsene wird repräsentativ ausgewählte Personen nicht nur befragen, sondern auch wiegen, messen und den Status kritischer Nährstoffe untersuchen, um die Nährstoffversorgung der Bevölkerung objektiv zu bewerten.
Infos
nemo – Onlinebefragung Erwachsene: Max Rubner-Institut
Nationales Ernährungsmonitoring – nemo: Max Rubner-Institut
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