Eine am 22. Juli 2025 in „Nature Scientific Reports“ veröffentlichte Studie unter Beteiligung der Freien Universität Berlin zeigt, dass die Erwärmung der Ozeane und lokale Stressfaktoren wie Küstenverschmutzung und Überfischung die karibischen Korallen an ihre Belastungsgrenzen bringen. Die Langzeitstudie untersuchte das Wachstum der Korallenart Siderastrea siderea vor Martinique über das letzte Jahrhundert und stellte einen stetigen Rückgang der Kalzifizierungsraten fest, der sich seit den 1980er Jahren durch häufigere marine Hitzewellen verschärfte. Besonders alarmierend ist ein Rückgang der Korallenskelettdichte um 10,5 Prozent zwischen 2010 und 2020, was auf eine strukturelle Schwächung hinweist.
Die Forscher betonen, dass lokale Schutzmaßnahmen allein nicht ausreichen, um die widerstandsfähigsten Korallenarten zu erhalten. Ohne eine deutliche Reduktion globaler CO₂-Emissionen sind Korallenriffe, die für den Küstenschutz, marine Biodiversität und Lebensunterhalt durch Fischerei und Tourismus essenziell sind, langfristig stark gefährdet. Die Studie basiert auf zwölf Bohrkernen von vier Riffstandorten, die von 1912 bis 2020 analysiert wurden, und wurde durch das EU-Projekt „MaCoBioS“ gefördert.
Die Studie „Emerging Skeletal Growth Responses of Siderastrea Siderea Corals to Multidecadal Anthropogenic Impacts in Martinique, Caribbean Sea“ wurde kürzlich in Nature Scientific Reports veröffentlicht und ist verfügbar unter: https://doi.org/10.1038/s41598-025-08709-5 .
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