Umweltfreundliche Brandschutzlösung für Holz im Außenbereich entwickelt

Durch | August 12, 2025

Forschende des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung (WKI) und des Deutschen Textilforschungszentrums Nord-West (DTNW) haben eine umweltfreundliche Flammschutzbeschichtung für frei bewitterte Holzoberflächen entwickelt. Aufbauend auf früheren Erkenntnissen wurden wasserlösliche Stickstoff-Phosphor-Silane und Cyclophosphazene in intumeszierende Beschichtungen eingearbeitet.

Credits: Khoi Pham, pexels
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Holz gewinnt als nachhaltiger Baustoff immer mehr an Bedeutung, da es als nachwachsender Rohstoff Energieeffizienz fördert, CO₂ speichert und ästhetische sowie vielseitige Einsatzmöglichkeiten bietet. Besonders im Hochbau, beispielsweise bei Mehrfamilienhäusern, Schulen oder Krankenhäusern, ist Holz ein gefragtes Material. Allerdings fehlte bisher eine zufriedenstellende Brandschutzlösung für Holz im Außenbereich, da herkömmliche intumeszierende Beschichtungen witterungsbedingt nicht geeignet sind und etablierte Lösungen einen zusätzlichen, kostenintensiven Decklack erfordern. Ohne Flammschutz war Holz für hohe oder großflächige Gebäude oft ausgeschlossen, sofern keine aufwendige Einzelzulassung beantragt wurde

Eine der untersuchten Formulierungen zeigte nach zwölf Monaten Freibewitterung hervorragende Lackeigenschaften und erfüllte die Anforderungen der Schwerentflammbarkeit gemäß der Musterbauordnung von 2002, die für Gebäudeklassen 4 und 5 gilt. Tests im Brandschacht und im Cone-Kalorimeter bestätigten die Wirksamkeit, wobei Simulationen mit dem Programm ConeTools Baustoffklassen B vor und C nach Bewitterung prognostizierten.Diese Entwicklung stärkt den sichtbaren Holzbau in höheren Gebäudeklassen und eröffnet neue Marktchancen für die Lack- und Holzindustrie. Mittelständische Unternehmen könnten durch die Weiterentwicklung dieser Beschichtung national und international wettbewerbsfähiger werden. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung gefördert. Das Fraunhofer WKI, seit 1946 Vorreiter in der Forschung zu nachhaltigen Werkstoffen, leistet damit einen wichtigen Beitrag zur biobasierten Kreislaufwirtschaft.

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