Emissionen durch globale Waldbrände weitaus höher als bisher angenommen

Durch | Dezember 2, 2025

Die Gesamtemissionen von Treibhausgasen und Feinstaub durch Waldbrände sind fast 70 % höher als bisher angenommen. Forscher der Universität Wageningen & Research entdeckten dies in einer Langzeitstudie in Zusammenarbeit mit der NASA, BeZero Carbon und amerikanischen Universitäten in Maryland und Irvine, Kalifornien. Es stellte sich heraus, dass weltweit weitaus mehr kleine Brände auftreten als bisher angenommen. Dies liegt daran, dass Satelliten diese kleineren Brände nicht ausreichend erfasst hatten und viele nicht in die Daten einflossen. Satellitendaten sind jedoch entscheidend, um die Größe von Bränden und den Vegetationsverlust zu bestimmen. Nun ergibt sich ein neues Bild: Die neuesten Satellitendaten zeichnen ein deutlich verändertes Bild.


Die Emissionen stammen laut dem neuen Datensatz aus Waldbränden sowie anderen Arten von Flächenbränden Savannen in Afrika und Australien sind für etwa 70 der Gesamtemissionen verantwortlich Entwaldungsgebiete in Südamerika und Asien für etwa 10 boreale Wälder in Nordamerika und Sibirien für weitere 10 und der Rest stammt aus Bränden in gemäßigten Regionen und landwirtschaftlichen Flächen

Kleine Brände, hohe Emissionen:

Diese neu erfassten Brände treten hauptsächlich in dicht besiedelten Gebieten auf. Waldbrände haben daher einen noch größeren Einfluss auf die Luftqualität als bisher angenommen. Sie emittieren nicht nur Treibhausgase, sondern sind in vielen Regionen auch eine Hauptquelle für Feinstaub. Die neu entdeckten Brände sind so zahlreich, dass sie eine wichtige Rolle bei den globalen Waldbrandemissionen spielen, die nun fast 70 % höher liegen als frühere Schätzungen.
Forscher kartieren die Standorte von Waldbränden und deren Emissionen. Dies umfasst nicht nur Waldbrände, sondern auch Brände in Grasland und landwirtschaftlichen Flächen. Eine neue Version der Globalen Datenbank für Brandemissionen (GFED) wurde kürzlich veröffentlicht, und die Ergebnisse wurden in Nature Scientific Data publiziert.

Verbesserte Satellitendaten:
Laut Studienleiter Guido van der Werf (Universität Wageningen) haben sich unsere Emissionsschätzungen noch nie so drastisch verändert wie jetzt. Obwohl unsere Daten über die Jahre verfeinert wurden, lag unsere Schätzung der jährlichen Emissionen stets bei rund 2,0 Gigatonnen Kohlenstoff, was etwa 20 % der Emissionen aus fossilen Brennstoffen entsprach. Jetzt ist sie um fast 70 % höher, nämlich bei rund 3,4 Gigatonnen. Der Hauptgrund dafür sind die verbesserten Satellitendaten. Früher teilten Satelliten die Welt in Blöcke von 500 x 500 Metern ein, heute sind es teilweise 20 x 20 Meter.

Waldbrände verursachen die größten Schäden:

Die Emissionen von Waldbränden machen zwar einen relativ kleinen Anteil der gesamten Flächenbrände aus, sind aber die Kategorie, die die größten Schäden verursacht. Im Durchschnitt sind die Emissionen dieser Waldbrände in der neuen Datenbank nicht wesentlich höher als in früheren Versionen, da diese Brände bereits durch ältere Satellitendaten gut erfasst wurden. Forscher beobachteten jedoch, dass Waldbrände im Laufe der Zeit häufiger und intensiver geworden sind, was teilweise auf den Klimawandel zurückzuführen ist.

Die GFED-Daten werden in Klimamodellen häufig verwendet und sind ein wichtiger Datensatz für die Luftqualitätsforschung. Ob diese neuen Erkenntnisse auch zu einem veränderten Verständnis der Wechselwirkung zwischen Klimawandel und Waldbränden führen, wird in den kommenden Jahren untersucht. Klar ist bereits, dass höhere Emissionen negative Folgen für die Luftqualität haben: Vereinfacht gesagt gelangen mehr Feinstaub und Ruß in die Atmosphäre, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten.

https://www.nature.com/articles/s41597-025-06127-w


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LabNews: Biotech. Digital Health. Life Sciences. Pugnalom: Environmental News. Nature Conservation. Climate Change. augenauf.blog: Wir beobachten Missstände
Autor: LabNews Media LLC

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