Citizen Science Projekt ruft BürgerInnen zu Zählung von Igeln und Maulwürfen auf

Durch | Mai 23, 2025

Die Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ ist ein Citizen-Science-Projekt, das von Institutionen wie der Deutschen Wildtier Stiftung, dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V., dem NABU Bundesverband und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) organisiert wird.

Credits: pixabay
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Erstmals gestartet wurde die Zählaktion im September 2023, eine weitere folgte im Mai und September 2024. Auch die aktuelle Phase, die noch bis zum 26. Mai läuft, zielt darauf ab, Daten über die Verbreitung und den Bestand von Igeln und Maulwürfen in Deutschland zu sammeln. Beide Arten gelten als potenziell gefährdet, und die gesammelten Daten sollen helfen, gezielte Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

BürgerInnen werden aufgefordert, Sichtungen von Igeln, Maulwürfen oder Maulwurfshügeln zu melden, idealerweise mit Foto-Beweisen, und dabei Angaben wie Fundort und Anzahl zu machen.

Die Initiatoren weisen darauf hin, dass für Igelbeobachtungen besonders die Dämmerungszeit geeignet ist, da die Tiere nachtaktiv sind. Maulwürfe zeigen ihre Anwesenheit dagegen am ehesten über ihre typischen Hügel. Die Meldungen sollten möglichst detailliert sein, mit Angaben zum Fundort, der Anzahl der Tiere und, wenn möglich, mit Fotos. Um Maulwurfshügel zu identifizieren und von Wühlmaus-Hügeln zu unterscheiden, sollten Interessierte auf bestimmte Dinge achten. Maulwurfshügel haben einen nahezu senkrecht in den Boden führenden Eingang, der sich in der Mitte des Hügels befindet. Im Vergleich dazu legen Wühlmäuse die Eingänge eher seitlich und schräg an. Weitere Merkmale von Maulwurfshügeln umfassen eine kegelförmige, symmetrische Form mit Höhen von bis zu 25 cm und Breiten von 30 cm, sowie eine Zusammensetzung aus feinkrümeliger, lockerer Erde, die frei von Pflanzenresten ist. Wühlmaushügel sind dagegen eher mit Pflanzenresten durchsetzt, da diese als Vegetarier leben. Maulwürfe sind Fleischfresser; sie ernähren sich von Larven, Engerlingen, Insekten und Regenwürmern. Auch sollte man darauf achten, dass man frische, also ein bis zwei Tage alte Hügel, von älteren unterscheidet; diese Angabe wird auch in den Meldeformularen abgefragt.

BürgerInnen können ihre Beobachtungen über folgende Plattformen melden:

  • NABU-naturgucker. Für Nichtbeobachtungen (keine Igel oder Maulwürfe) kann ebenfalls eine Meldung abgegeben werden, indem „1“ für die Anzahl eingegeben und „Nichtbeobachtung“ ausgewählt wird.
  • Für Bayern gibt es eine spezielle Meldeseite.

Neben den Online-Plattformen gibt es auch AnsprechpartnerInnen bei Fragen zur Meldung oder technischen Problemen:

  • Für alle Bundesländer außer Bayern:
    NABU-Naturtelefon: 030.284984–6000 (Mo. bis Fr., 9 bis 16 Uhr). Dies ist die zentrale Hotline von NABU für natur- und umweltbezogene Fragen. Technische Fragen zur NABU-naturgucker können per E-Mail an [email protected] gerichtet werden.
  • Für Bayern:
    Kontaktseite des LBV . Dort finden sich allgemeine Kontaktdaten des LBV, einschließlich Adresse (Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein) und Telefonnummer (09174/47750), die für verschiedene Anliegen genutzt werden können, einschließlich Fragen zur Igelmeldung.

Die Ergebnisse der bisherigen Zählungen, wie etwa die Meldung von rund 18.600 Igeln und 1.600 Maulwürfen im September 2024, zeigen, wie groß das Engagement der Bevölkerung ist. Über 8.200 Menschen meldeten Igelsichtungen, und knapp 800 Teilnehmer berichteten über Maulwürfe.

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