Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft fordert anlässlich des Welt-Schlaganfalltags deutsche Großstädte auf, weitere Schritte gegen Feinstaubbelastung zu unternehmen. Internationale und nationale Studien belegen, dass Umwelteinflüsse wie Feinstaub das Risiko für Schlaganfälle erhöhen. In einer alternden Gesellschaft sei die Verbesserung der Luftqualität ein wichtiger präventiver Ansatz gegen diese Volkskrankheit.
In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Zu den persönlichen Risikofaktoren zählen Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel. Feinstaub gilt als signifikanter Umweltrisikofaktor. Winterliche Wetterlagen ohne Wind verschärfen die Belastung, da blockierende und Inversionswetterlagen in Ballungszentren zunehmen.

Obwohl die Feinstaubbelastung in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten abgenommen hat, überschreiten Messwerte in Großstädten bei Inversionswetterlagen die WHO-Grenzwerte vielfach. Städteplaner könnten durch gezielte Maßnahmen das Risiko senken. Luftschadstoffe aktivieren metabolische Risikofaktoren, was vier bis sechs Tage nach hohen Werten zu mehr Schlaganfallpatienten in Kliniken führt.
An der Universität Augsburg entsteht eine App, die anhand von Wetterdaten Vorhersagen für medizinische Einrichtungen ermöglicht, um an risikoreichen Tagen mehr Personal und Betten auf Stroke Units bereitzustellen. Eine Warnfunktion für die Bevölkerung ist derzeit noch nicht umsetzbar.
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