Studie zeigt, wie sich der Klimawandel auf Regen und Überschwemmungen auswirkt

Durch | März 12, 2025

Der Klimawandel kann zu mehr Niederschlägen und heftigeren Überschwemmungen führen. Eine neue Studie zeigt, dass es zum Verständnis dieses Zusammenhangs wichtig ist, zwischen verschiedenen Arten von Regenfällen und Überschwemmungen zu unterscheiden – zwischen kurzfristigen Ereignissen, die innerhalb weniger Stunden auftreten, und längerfristigen Ereignissen, die mehrere Tage andauern. In jedem Fall hat der Klimawandel unterschiedliche Auswirkungen.

Ein österreichisches Forschungsteam hat nun erstmals gezeigt, dass kurzfristige Niederschlags- und Hochwasserereignisse im Zeitrahmen weniger Stunden besonders stark vom klimawandelbedingten Temperaturanstieg beeinflusst werden. Bei Ereignissen auf längeren Zeitskalen ist der Zusammenhang komplizierter. Dieses Ergebnis basiert auf detaillierten Daten, die in Österreich über mehr als ein Jahrhundert erhoben wurden – es lässt sich aber auch auf andere Regionen der Welt übertragen. Es erlaubt auch Rückschlüsse darauf, in welchen Regionen sich die Hochwasserwahrscheinlichkeit ändern wird und wie diese davon betroffen sein werden. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal „ Nature“ veröffentlicht .

Hervorragende Daten

Der Klimawandel beeinflusst die Wasserkreisläufe weltweit. Ein Blick nach Österreich ist dabei besonders aufschlussreich: „Wir sind in der sehr glücklichen Lage, über eine hervorragende Datenlage zu verfügen“, sagt Prof. Günter Blöschl von der TU Wien, der das Forschungsprojekt leitete. Seit 1900 werden die Niederschläge in Österreich von zwei getrennten Institutionen aufgezeichnet: vom Wetterdienst, heute Geosphere Austria, und von der Österreichischen Hydrographie, die dem Landwirtschaftsministerium untersteht. Die österreichischen Daten sind daher besonders zuverlässig und können für Prognosen für andere Länder genutzt werden.

Diese Datensätze wurden nun in einer Kooperation der TU Wien, des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BML), GeoSphere Austria und der Universität Graz analysiert.

Symbolbild Credits Pexels

Die Analyse ergab, dass kurzzeitige Niederschlagsereignisse von wenigen Stunden in den letzten 30 bis 40 Jahren deutlich zugenommen haben – um etwa 15 Prozent. „Das hatten Klimamodelle bereits vorhergesagt, allerdings mit Unsicherheiten. Wir konnten es nun bestätigen“, sagt Günter Blöschl.

Der Anstieg war auf beiden Seiten der Alpen gleich stark – ein wichtiges Ergebnis, da es sich klimatologisch um zwei unterschiedliche Regionen handelt. „Das zeigt deutlich, dass nicht großräumige Wettersysteme der entscheidende Faktor für diese kurzfristigen Niederschlagsereignisse sind, denn diese wären in Mittelmeernähe anders als nördlich des Alpenhauptkamms“, sagt Blöschl. „Vielmehr führt der durch den Klimawandel bedingte Temperaturanstieg lokal zu intensiveren Niederschlägen. Das liegt zum einen daran, dass wärmere Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann, zum anderen aber auch daran, dass mehr Energie im System steckt und eine stärkere Erwärmung in Bodennähe zu einer stärkeren Aufwärtsbewegung der Luftmassen führt. Diese kühlen dann auch schneller ab, was zu mehr Regen führt.“


https://www.nature.com/articles/s41586-025-08647-2


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LabNews: Biotech. Digital Health. Life Sciences. Pugnalom: Environmental News. Nature Conservation. Climate Change. augenauf.blog: Wir beobachten Missstände
Autor: LabNews Media LLC

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