Stuttgart, 11. Juni 2025 – Bioregionale Produkte könnten in der Gemeinschaftsverpflegung häufiger zum Einsatz kommen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Eine Studie der Universität Hohenheim und des Beratungsunternehmens ÖKONSULT identifiziert Erfolgsfaktoren, Hemmnisse und liefert zehn konkrete Handlungsempfehlungen, um den Anteil bioregionaler Lebensmittel in Kantinen und Mensen zu steigern. In Deutschland essen täglich 15 bis 18 Millionen Menschen außer Haus, weshalb die Gemeinschaftsverpflegung ein Schlüssel für die Transformation des Ernährungssystems ist. Baden-Württemberg strebt an, bis 2030 zwischen 30 bis 40 Prozent bioregionale Produkte in diesem Sektor zu etablieren.

Die Studie, Teil des Projekts „BioRegioKantine“, basiert auf der Analyse von 25 wissenschaftlichen Artikeln, 17 Projektberichten und Interviews mit 15 Expertinnen und Experten aus Ernährungswirtschaft, Kommunen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Sie zeigt, dass klare politische Zielvorgaben, nachhaltigkeitsorientierte Vergabeverfahren und stärkere Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette entscheidend sind. Ebenso wichtig sind Frischeküchen, die Förderung kommunaler Eigenbetriebe, optimierte Logistik, digitale Plattformen und die Unterstützung von KMU bei der Vorverarbeitung bioregionaler Produkte. Fortbildungen, attraktivere Küchenberufe, pflanzenbasierte Speisepläne und gezielte Kommunikation mit Gästen fördern die Akzeptanz.
Herausforderungen sind der Mangel an vorverarbeiteten Produkten, knappe Budgets, Personalmangel und logistische Hürden. Die Forschenden betonen, dass eine ganzheitliche Strategie nötig ist, um die Transformation voranzutreiben. Eine Online-Plattform mit Akteursmapping unterstützt den Austausch zwischen Beteiligten. Die Empfehlungen bieten praxistaugliche Ansätze, um bioregionale Produkte in der Gemeinschaftsverpflegung nachhaltig zu verankern.
Original Paper:
Strategien für mehr bioregionale Produkte in der Gemeinschaftsverpflegung
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