Eine neue Datenanalyse des Fraunhofer IOSB-AST für die SWE Netz GmbH hat die Prognosegenauigkeit der elektrischen Netzlast für das Jahr 2024 deutlich gesteigert. Die Vorhersagedifferenz sank von 3,89 Gigawattstunden auf 0,93 Gigawattstunden, was einer Verbesserung um 76 Prozent bzw. dem Jahresverbrauch von mehr als 800 Haushalten entspricht. Netzlastprognosen sind für Netzbetreiber essenziell, um energiewirtschaftliche Entscheidungen zu treffen und betriebswirtschaftliche Risiken zu minimieren, insbesondere für mittel- und langfristige Planungen.
Die Analyse basiert auf Lastdaten aus einem Zeitraum von 14 Jahren sowie öffentlich zugänglichen Daten des Marktstammdatenregisters. Durch eine Simulation auf 15-minütiger Basis konnten tageszeitliche und saisonale Muster besser abgebildet sowie Langfristtrends integriert werden. Ein wesentlicher Faktor für die sinkende Netzlast seit 2010 ist der Ausbau dezentraler Stromerzeuger wie Photovoltaik, der den Selbstverbrauch erhöht und die Netzlast dämpft. Zukünftig könnte jedoch die Elektrifizierung von Mobilität, Wärmeerzeugung und Power-to-Gas-Anwendungen diese Entwicklung umkehren.
Neben der elektrischen Netzlast wurde auch die Mittelfristprognose für das regionale Gasnetz überarbeitet. Für beide Analysen kam die Energiemanagementlösung EMS-EDM PROPHET® mit der neuen webbasierten Anwendung WattAnalyzer zum Einsatz. Diese ermöglicht genauere Prognosen über längere Zeiträume und unterstützt Netzbetreiber bei der Planung der Netzinfrastruktur. Der Knowhow-Transfer im Rahmen des Projekts erleichtert die eigenständige Nutzung der neuen Prognosemodelle durch die SWE Netz GmbH. Die Ergebnisse stärken die Zuversicht, auch in Zukunft präzise Netzlastprognosen zu erstellen, die mit den bereits erfolgreichen Kurzfristprognosen vergleichbar sind.
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